(BWV) Mainz. Am 22. Mai 2023 trafen sich Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV) und des unterelsässischen Bauernverbandes FDSEA Bas-Rhin zum agrarpolitischen Austausch im Weinkeller Cleebourg. Die französische Delegation wurde vom Präsidenten des FDSEA Bas-Rhin und Vizepräsidenten des französischen Bauernverbandes FNSEA, Franck Sander, angeführt. Seitens des BWV nahmen Präsident Ökonomierat Eberhard Hartelt, Hauptgeschäftsführerin Andrea Adams und Bezirksgeschäftsführer Dirk Gerling teil.
Der Austausch fand im Rahmen des jährlichen grenzüberschreitenden Dialoges zwischen den beiden Regionen statt, den es bereits seit 1986 gibt. Aus ihm entwickelte sich ein wichtiges Netzwerk unter Landwirten und Winzern beiderseits der Grenze. Es dient als Plattform, um aktuelle agrar- und weinbaupolitische Themen zu erörtern und gemeinsame Positionen für die berufsständische Arbeit abzustimmen. Initiator der Zusammenkünfte ist Paul Schiellein, Präsident der Ehemaligenvereinigung des unterelsässischen Bauernverbandes und der Landwirtschaftskammer Elsass, der in der Vergangenheit dem Interregionalen-internationalen Netz für Bildung und Entwicklung im ländlichen Raum (Ri2) vorstand und ebenfalls vor Ort war.
In Cleebourg standen insbesondere die Folgen der geplanten Pflanzenschutzeinschränkungen durch die EU-Kommission (SUR) und die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) auf der Agenda. Einmal mehr wurde beim Thema SUR deutlich, dass die Betroffenheiten der Landwirtschaft und des Weinbaus durch Verordnungen aus Brüssel im vereinten Europa doch sehr unterschiedlich ausfallen. Auch die Ausgestaltung der GAP, vor allem der Öko-Regelungen der 1. Säule, wird in den einzelnen Mitgliedsstaaten sehr heterogen gehandhabt. Darüber hinaus berichteten die elsässischen Kollegen über die aktuelle Rentenreform in Frankreich und deren Auswirkungen auf das System der landwirtschaftlichen Altersrente, das auch in Deutschland vor großen Herausforderungen steht.