Warnbilder auf Weinflaschen und Werbeverbot vom Tisch Digitaler Austausch von BWVs und DWV mit Christine Schneider, MdEP

(bwv) Mainz. Nicht nur in der allgemeinen Agrarpolitik, sondern auch mit Blick auf die Weinbranche werden die richtungsweisenden Entscheidungen mittlerweile auf europäischer Ebene getroffen. Aktuell betrifft dies die zukünftige Ausrichtung der Alkoholpolitik in der EU. Am 16. Februar 2022 hat das Europäische Parlament den Bericht zur „Stärkung Europas im Kampf gegen den Krebs“ mit großer Mehrheit angenommen, der auch Auswirkungen auf den Weinsektor hat. Anlässlich dieser Abstimmung hatte die Europaabgeordnete Christine Schneider (EVP) Vertreter des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V. und des Deutschen Weinbauverbandes e.V. (DWV) zu einem gemeinsamen digitalen Austausch eingeladen. Aus dem südlichen Rheinland-Pfalz nahmen BWV-Präsident Eberhard Hartelt, BWV-Vizepräsident Reinhold Hörner und BWV-Hauptgeschäftsführerin Andrea Adams sowie DWV-Präsident Klaus Schneider teil.

Schneider, MdEP setzte sich im Vorfeld gemeinsam mit anderen EU-Abgeordneten für eine Entschärfung des Berichtes ein, der ursprünglich ein Werbe- und Sponsoringverbot sowie Warnhinweise bzw. Schockbilder auf Weinflaschen vorsah. Mit Erfolg: Durch eingebrachte Änderungsanträge sind die Warnbilder ebenso vom Tisch wie ein generelles Werbe- und Sponsoringverbot. Darüber hinaus zeigt sich die Weinbranche erleichtert, dass der Bericht nunmehr die Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs und nicht den Alkoholkonsum in den Fokus rückt.

Die deutschen Winzer fühlen sich einem moderaten Weinkonsum verpflichtet. Daher engagiert sich die gesamte Branche seit vielen Jahren in dem Informations- und Aufklärungsprogramm „Wine in Moderation“. Dabei wird für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wein geworben und die Sensibilität der Verbraucher für dieses Thema erhöht. Warnhinweise und Werbeverbote würden nicht nur ein erfolgreiches Wirtschaften mit dem besonderen Produkt Wein hemmen, sondern auch seinem Image schaden und seine kulturelle Stellung konterkarieren. Die Weinkultur als Immaterielles Kulturgut Deutschlands nähme erheblichen Schaden. Die Vertreter der Verbände hoffen daher, dass der erfolgreich eingeschlagene Weg einer transparenten Information und Aufklärung sowohl über Produktion, als auch Konsum von Wein auch zukünftig weiterverfolgt werden kann.

Darüber hinaus tauschten sich die Verbandsvertreter mit MdEP Schneider zur Zukunft der Förderung der Umstrukturierung von Rebflächen, zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU ab 2023 sowie zu den Zielen des Green Deals bzw. der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission aus.