Gegen GAP-Pläne und für fairen Handel BWV bei Protesten in Brüssel

Der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd (BWV) hatte im Vorfeld des EU-Gipfels am 18. Dezember 2025 zur Unterstützung der Bauernprotesten in Brüssel aufgerufen, um gegen die Pläne der EU-Kommission zur GAP 2028 und die aktuelle Ausgestaltung des Mercosur-Abkommens zu demonstrieren. Ein Bus mit BWV-Mitgliedern machte sich am frühen Donnerstagmorgen auf den Weg in die belgische Hauptstadt.

Die Diskussion zum Mehrjährigen Finanzrahmen der EU und zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2028 läuft aktuell in eine absolut falsche Richtung. Die bewährte Zwei-Säulen-Struktur soll abgeschafft, das Geld für die Landwirtschaft um mehr als 20 Prozent verringert und die Direktzahlungen stufenweise gekürzt und gedeckelt werden.

Diese Pläne, von denen alle Betriebe betroffen sind, werden vom gesamten Berufsstand in der EU abgelehnt. Mehr als 40 nationale Bauernverbände und Organisationen aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten riefen zur Demonstration in Brüssel auf. Auch das Mercosur-Abkommen stand auf der Agenda der Staats- und Regierungschefs und war ein weiterer Grund für die große Beteiligung. Die europäische Landwirtschaft forderte:

  • Eine starke und gut finanzierte GAP – eine Kürzung der Gelder für die Landwirtschaft darf es nicht geben!
  • Fairen und transparenten Handel – Schutz von Produktionsstandards und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit!
  • Echte Vereinfachungen, wirksame Entlastungen und Rechtssicherheit für die Landwirtschaft!

Es gab einen Protestmarsch vorbei an den europäischen Institutionen mit Kundgebungen, bei denen auch der Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Günther Felßner, sprach. Tausende Landwirte demonstrierten friedlich und gemeinsam im europäischen Geist für ihre Anliegen. Den Weg in die Medien schafften aber hauptsächlich die Ausschreitungen einzelner Radikaler, die weder zur Landwirtschaft gehören, noch deren Ziele verfolgen. Diese Berichterstattung wurde weder der Stimmung noch dem Ablauf vor Ort gerecht. Unabhängig davon ist es gelungen, ein starkes Zeichen Richtung EU-Kommission und Bundesregierung zu senden, das hoffentlich Wirkung im weiteren Verlauf der Verhandlungen zeigt.